Preiserhöhungen








Was kann man tun?

Extreme Wetterbedingungen, Weltmarktentwicklung und Pandemie heizen die Inflation an


Spätestens seit Jahresbeginn 2021 sind die Auswirkungen der Pandemie und anderer katastrophaler Einflüsse auf die Märkte sowie die Fischerei, Land- und Forstwirtschaft empfindlich spürbar. Einige Branchen haben bereits mit deutlichen Preissteigerungen zu kämpfen, die nicht zuletzt auch auf eingeschränkte Liefer- sowie Transportkapazitäten zurückzuführen sind.

So befürchten nicht nur Finanzexperten, dass auch im Food- und Gastronomiebereich mit massiven Kosten- und Preissteigerungen zu rechnen ist. Diese Tatsache dürfte kaum jemanden überraschen, doch die Frage ist: Was kann man tun, um den aktuellen Marktpreisentwicklungen entgegenzuwirken?

Preissteigerung für ausgewählte Waren und Dienstleistungen im Juli 2021

Was empfehlen die Experten unseres Erfa-Teilnehmers, der S&F Gruppe?


Ein Beitrag von Kai Zitzmann, Leiter Innendienst & Support, S&F Gruppe

Welche Möglichkeiten gibt es, auf stetig steigende Preise zu reagieren und die damit verbundenen Preiserhöhungen von Herstellern und Händlern zu reduzieren oder für sich neutral abzubilden?

Am Markt, wo Angebot und Nachfrage aufeinander treffen, werden Preise täglich angepasst. Er ist dynamisch. So kommt es vor, dass Preise steigen oder auch fallen und das ist nicht erst seit letztem Jahr so. Die allermeisten, kleineren Preisschwankungen können Händler und Hersteller über einen gewissen Zeitraum mit einkalkulieren ohne eine Preiserhöhung an die Verbraucher weiterzugeben. In der aktuellen Zeit bemerken wir, dass dieser Punkt überschritten ist und die Preise deutlich erhöht werden.

Durch den Brexit beispielsweise, wurden die Fangmodalitäten der Fischerei angepasst. So ist die Fangquote der EU, für Makrele, von ca.41,7% (2020) auf 35,2,3%(2021) reduziert worden und sinkt weiter bis auf 30,8%(2025). In Brasilien haben Dürre und dann Frost dafür gesorgt, dass es bei der beliebten Kaffeesorte Arabica zu großen Ernteausfällen gekommen ist. Die hitzige Situation am Weltmarkt wird zusätzlich durch die Corona Pandemie befeuert, die mit dazu beiträgt, dass die Inflationsrate bei 3,9% liegt.

So hoch wie seit fast 30 Jahren nicht mehr.


Weshalb werden die Preise erhöht?

Die Erhöhung der Preise haben Gründe unterschiedlichster Natur:

  • Hohe Nachfrage der Rohstoffe -> Rohstoffknappheit

  • Ernteausfälle durch Hitze, Starkregen, Erdbeben uvm.

  • Erhöhte Logistik- und Transportkosten

  • Steuern -> aktuell: CO2-Steuer

  • Steigende Lohnkosten

  • Gesetzliche Vorgaben

  • etc.


Auf die meisten Faktoren die hier zum Tragen kommen, haben Händler wenig bis keinen Einfluss. Sie müssen diese jedoch berücksichtigen um selber weiterhin wirtschaftlich arbeiten zu können.


Wie kann einer Preiserhöhung entgegengewirkt werden?

Dafür gibt es gleich mehrere Instrumente die je nach Standort, einzeln oder gebündelt, genutzt werden sollten.


  1. Nutzen einer Dualen Lieferanten Strategie

  • Je nach Bestellvolumen bietet es sich an auf zwei Lieferanten zurückzugreifen, um Preise kontinuierlich zu vergleichen


  1. Preisvergleich von vergleichbaren Produkten

    • Produkte werden hier einer gemeinsamen Gruppe zugeordnet und jederzeit miteinander verglichen

    • Tagesaktuell kann so mithilfe EDV gestützter System der beste Preis ermittelt werden


  1. Analysieren von Marktpreisberichten

    • Analyse und Vergleich der Preisentwicklung eines Lieferanten, in einem bestimmten Zeitraum, in Gegenüberstellung zum Marktpreisindex des statistischen Bundesamtes


  1. Kernsortimentsabgleich

    • Analyse und Bewertung welche Artikel gekauft wurden und ob diese im verhandelten Kernsortiment enthalten sind

    • Fehlende Artikel nachverhandeln


  1. Durchführung von Ausschreibungen

    • Die bezogenen Produkte neu ausschreiben und somit die Lieferanten in einen Wettbewerb stellen


  1. Individuelle Herstellervereinbarung treffen

    • Längere Preisbindung und -stützung mit Herstellern vereinbaren


  1. Einkauf zentralisieren / Einkaufsgemeinschaften nutzen

    • Beschaffungsprozesse bündeln und über die bezogenen Mengen günstigere Preise erzielen


  1. Konstantes, überwachendes Controlling

    • Frei nach dem Motto: „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“

Das “BuyGastroSystem-Konzept” für ErfaFoodService-Teilnehmer setzt genau dort an:

  • Wie ist das Beschaffungsmanagement aufgestellt?

  • Welche Optimierungshebel werden bereits genutzt?

  • Ist der Gastronomiebetrieb zukunftsfähig ausgerichtet?

  • Sind die Prozesse - da wo es sinnvoll ist - digitalisiert?

  • Stehen Daten, Zahlen und Fakten für ein sinnvolles Controlling zur Verfügung?


Und die Kollegen und Einkaufexperten der S&F Gruppe unterstützen mit einer kompletten sowie individuell zugeschnittenen Einkaufsberatung inkl. Ausschreibungen, Marktpreisberichten bis hin zur Steuerung des strategischen Einkaufs.