Wenn Kinder 

am Wochenende
ungesünder essen ...











Auch Emotionen spielen eine Rolle

Offenbar essen Kinder mehr fettreiche Snacks, wenn die Stimmung im Laufe des Tages schwankt und negative Emotionen auftreten. Das lässt eine US-amerikanische Studie vermuten, an der 195 Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahren teilnahmen.

Die Jungen und Mädchen wurden in ihrem familiären Umfeld an Wochenenden zu ihren Emotionen und Essentscheidungen befragt. Denn außerhalb der Schulzeit sind Mahlzeiten häufig weniger strukturiert und beaufsichtigt, sodass vermehrt kalorienreiche Snacks gegessen werden.

Über eine App nahmen die Forschenden sieben Mal täglich an insgesamt knapp 1.700 Wochenendtagen Kontakt auf. Die Kinder gaben in einer kurzen Umfrage an, wie gestresst, wütend oder traurig sie sich auf einer Skala von eins (gar nicht) bis vier (extrem) fühlten und ob sie in den vergangenen zwei Stunden frittierte Speisen wie Kartoffelchips und Pommes frites, Süßigkeiten oder zuckerhaltige Erfrischungsgetränke konsumiert hatten.

Besonders häufig berichteten die Heranwachsenden über den Verzehr von Süßigkeiten: An 40 Prozent der Tage hatten sie mindestens einmal täglich etwas Süßes oder Gebäck genascht. Bei Chips und Pommes waren es 30 Prozent und bei Softdrinks 26 Prozent. „Wir fanden heraus, dass der Verzehr von frittierten Lebensmitteln an Tagen mit variablem Stimmungsmuster höher war als an Tagen mit einem konstant niedrigen Level an negativen Emotionen“, erklärt Christine Hotaru Naya von der University of Southern California in Los Angeles. Bei Süßigkeiten und Softdrinks wurde dieser Zusammenhang nicht beobachtet, steht im Journal of Nutrition, Education and Behavior.

Wenn emotionale Hintergründe von ungesundem Essen bei Kindern und Jugendlichen berücksichtigt werden, lassen sich Präventionsmaßnahmen gegen Übergewicht effektiver und individueller gestalten. Stimmungsschwankungen im Laufe des Tages, wie sie hormonell bedingt in der Pubertät häufiger vorkommen, können sich laut Studie negativ auf die Nahrungsqualität auswirken. Offenbar sind vor allem die frühen Morgen- und Abendstunden sensible Zeiten, zu denen sich Emotionen verändern. Allerdings sollten die Resultate mit Vorsicht interpretiert werden und Ergebnisse weiterer Studien mit anderen Lebensmittelgruppen und verschiedene Portionsgrößen einbezogen werden.

Weitere Informationen:

Journal of Nutrition, Education and Behavior, Vol. 54, Issue 7, S. 600-609, Juli 2022 (DOI: Link 

Wie Emotionen unser Essen beeinflussen

Wenn Kinder kein Gemüse mögen

Heft „Das beste Essen für Kinder - Empfehlungen für die Ernährung von Kindern“, Bestell-Nr. 1447, 2,50 Euro, Link 

Ein Beitrag von Heike Kreutz, www.bzfe.de

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