Australia Living & Eating

Rezension










Bild: Buchcover | Australia - Living & Eating | Australische Küche für ein natürliches Leben | Harriet Birrell | Thorbecke

Australia - Living & Eating 

Australische Küche für ein natürliches Leben

Da sitze ich nun auf der Insel Borkum und lese ein Buch über australische Küche. Ich war noch nie in Australien, aber vielleicht fünfzig Mal auf Borkum. Der Erdkundelehrer früher hat doziert, dass der Mond in der Aufsicht etwa so groß ist wie Australien. Also der Mond könnte Australien verdecken oder umgekehrt. Borkum ist aber nur so groß wie Borkum, oder Burkana, wie es früher einmal genannt wurde, die Bohneninsel. Über Australien könnte ich ja meine Lieblingstochter ausfragen, die in wenigen Monaten die australische Staatsbürgerschaft erhält. Doch was hat das alles mit dem Buch zu tun, das Harriet Birrell geschrieben hat, über Australische Küche für ein natürliches Leben?


Um es kurz zu sagen: Nichts! Oder doch? Die Strände hier auf Borkum sind ebenfalls grandios und lesen im Strandkorb entspannt. Hier ist es herbstlich, in Australien beginnt gerade der Frühling und der Zeitunterschied zur Westküste z.B. Perth betragt bald wieder 7 Stunden. Harriets Werk, ihr zweites Buch, ist einfach gegliedert, was die Rezepte angeht. Frühstück - Bowls - Hauptgerichte - Süßes - Drinks. Der Schwierigkeitsgrad der Zubereitung ist ebenso simpel. Sehr einfach - Einfach - Mittel.

Die Idee zu diesem Buch (300 Seiten, ca DIN A4)) entstand beim Frühstück an einem sehr schönen Strand in Tasmanien, also ein von Festland getrennter Bundesstaat Australiens, der für seine ausgedehnten und unberührten Naturräume bekannt ist. Wer nun glaubt, dass es bei den Rezepten auch um Kängurusteaks oder Schinken vom Tasmanischen Teufel geht, sieht sich enttäuscht oder vielmehr erleichtert. Alle Zubereitungen kommen ohne diese schrecklichen Vorstellungen aus und allen ist die schnelle Zubereitung gemeinsam.

Allerdings wäre es beim Nachkochen hierzulande vorteilhaft, ein gut sortiertes Reformhaus oder besser, einen sehr gut einkaufenden Bioladen in der Nähe zu wissen. Aber diese Branche boomt zur Zeit und dieses Buch wird dort auch zu kaufen sein. Für Menschen, die sich vom Fleich essen abwenden wollen oder solche, die es versuchen möchten oder sogar müssen ist diese Rezeptsammlung eine Fundgrube, nein das klingt zu unterirdisch, besser eine Schatzkammer mit wohl sortierten Regalen voller Köstlichkeiten. Da gibt es unter „Süßes“ doch tatsächlich diese Leckerei:

Violettes Eis am Stiel aus Süsskartoffeln.

Wie schräg ist das denn? Das gehört in die Gourmetküche. Aber das ist nur ein Beispiel für Ungewöhnliches. Es gibt auch einen

Probiotischen Eiscreme-Kuchen mit Schoko & Minze. 

Abgefahren!


Unter „Hauptgerichte“ finde ich: 

Burger aus schwarzen Bohnen und Roten Beten.

Aha, Bohnen, die Bohneninsel lässt grüßen. Als glühender Fan von Roten Beten muss ich diese Schöpfung ausprobieren, sehe aber noch nicht, wo ich geräuchertes Paprikapulver her bekomme. Da fällt mir aber der Smoker ein, der seit ein paar Wochen bei uns smokt. Nun gut, alleine die tollen Aufnahmen der Zubereitungen lassen eingefleischte Nicht-Vegetarier/-Veganer neugierig werden. Sehnsüchtig macht auch, die sehr schönen Landschaftsaufnahmen einmal real zu sehen. Vielleicht fliege ich ja doch noch mal auf diesen Kontinent. Dort könnte ich Harriet ja mal fragen, wie es ihr gelingt, die auf dem Cover zu sehenden Speisen, unbeschadet auf der Bodentischdecke zu platzieren.


Fazit:

Ein Buch, das den veganen Zeitgeist trifft. Oder wie auf dem Backcover zu lesen ist: Dieses Buch tut Körper und Seele einfach gut.


Es basiert eindeutig auf Vollwert Rezepten, wenn auch mal Dosenbohnen auftauchen. Parmesan wird durch Cashew-Parmesan ersetzt. Büffelmozzarella gibt es als pflanzliche Version, genau wie Kokos- "Speck". Hackbällchen entstehen aus Pilzen. Raffinierte Öle werden nicht verwendet oder weißer Zucker wird durch Ahornsirup überflüssig. Es ist aber im Prinzip eine vegane Küche, man muss etwas danach suchen. Der Begriff findet sich im Kapitel. Die Pflanzliche Speisekammer, nützliche Zutaten für die vegane Küche.


Die Autorin reitet aber nicht auf "vegan" herum, erhebt es nicht als allein glücklich machend, denn in der Einleitung steht "Esst vollwertig und möglichst natürlich und passt auf euch auf. Aber übertreibt es auch nicht."

Sicher lohnt es sich ihr erstes Buch "Natural Harry" zu lesen.

Und noch etwas. In der Einleitung zu diesem Buch steht: Meine Rezepte sind weder kompliziert und aufwendig noch etwas für Feinschmecker. 


Nichts für Feinschmecker? Aber Harriet. Das stimmt nicht!


Euer

Frank Krajewski

Australia - Living & Eating

Australische Küche für ein natürliches Leben

Harriet Birrell | Thorbecke