Bitter Is(s)t gesund

Wirkstoff & Kulinarik

Je mehr Bitter sensibel du bist, ums so mehr wird es Zeit dich diesen Beitrag zu lesen! 


Das wichtigste zuerst  

Falls du mal einen Heißhunger hast, obwohl du eigentlich gerade fastest oder  auf Diät bist. Greife zu mindestens 74 % Bitterschokolade oder noch höher  prozentiger und /oder Grapefruit und es erledigt sich alles in Minuten. Ein sehr bitteres Bier tuts auch am besten bei Zimmertemperatur.  


Aber nun zum wichtigem und Kulinarischem!  

Alles in unserer Natur, hat meißtens einen logischen Hintergrund. Kräuter,  Pflanzen, Gemüse haben Bitterstoffe über Jahrtausende aufgebaut um ihr  Immunsystem aufzubauen und sich vor Fressfeinden zu schützen. Chicorée,  Radiccio, Trevisiano, Endivie, Liebstöckel, Artischocken, Schafgarbe,  Löwenzahn, Galgant, Kurkuma, Schwarzkümmel ( Nigella, Petersilie, Koriander,  Kardamom, Zimt, Lavendel, Salbei, Ruccola und noch viele andere  Lebensmittel. Natürliche Bitterstoffe sind für uns Menschen aber auch Schutz und Heilstoffe, gut für Magen und Darm. Das wusste schon 400 v.Chr. der  griechische Arzt und Lehrer Hippokrates sowie unsere berühmte Benediktinerin  Frau Hildegard von Bingen im 11. Jahrhundert. 

Brennnessel zum Beispiel hat sich die Ameisensäure in den Haarspitzen  zugelegt, um sich ebenfalls vor tierischen Fressfeinden zu schützen. Bei den  meisten Pflanzen ist die Menge des Giftes aber so gering, dass diese zwar bitter schmecken, für uns aber unbedenklich sind.

Dass, die Lebensmittel- Industrie in den letzten Jahrzehnten versucht die  Bitterstoffe weg zu züchten ist unumstritten! Bitter verkauft sich schlecht. Wenn bitter im Produkt drin ist, verzehrt man nicht viel. 

Dadurch wurden unsere ursprünglichen Geschmacksnerven mehr oder weniger  in den letzten Jahrzehnten manipuliert.  

Je weniger du Bitter sensibel bist und nicht magst, ums so mehr wird es Zeit  dich zurück zu finden in die normale Welt des Bitteren.  


Bitterstoffe sind gut für Magen und Darm 

Ernährungsexperten sind sich heutzutage ebenfalls darüber einig, dass  Bitterstoffe viele positive Wirkungen auf Verdauung und Darmgesundheit  haben. Sie fördern die Produktion und Freisetzung von Gallenflüssigkeit und  den Verdauungssekreten aus der Bauchspeicheldrüse und sorgen für eine  bessere Aufnahme der Nährstoffe. Diese Wirkungen lassen uns schneller satt  werden, was das Risiko von Übergewicht senkt. 

Damit nicht genug, Bitterstoffe sorgen für eine gesunde Darmflora, wirken antientzündlich , helfen bei der Entgiftung und unterstützen unser  Immunsystem. 


Bitterstoffe in der Küche: 

Man muss wissen, Bitterstoffe sind hitzeempfindlich!  

In der Spitzengastronomie spricht man heute von der Rückkehr der Bitterstoffe,  weil man in der Küche durch Zugabe von Bitterstoffen, z.B. wenn man kurz vor  dem servieren Artischockenblätter für ein paar Minuten bei 80° C in der Jus ziehen lässt, wie es der Pariser 3 Sternekoch Pierre Gagnaire seinen Köchen  aufgetragen hat, der Gast die Sauce auf der Zunge polarisiert wahrnimmt. Die  Sauce bekommt mehr Aufmerksamkeit wie, wenn sie nur lecker, rund und gut  schmeckt. 

Bitterstoffe sind nicht immer gesund. Es gibt sie auch bei unreifen Früchten und  Gemüsen wie unreifen Auberginen, grünen Tomaten, grüne Stellen an  Kartoffeln etc. Diese solltest du auf keinen Fall zu dir nehmen!!

Peters Kulinarischer Steckbrief ist ein Service von Peter Scharff für die ErfaFoodService-Kollegen - ⓒ Peter ScharffWichtiger Hinweis:Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.