Am Markt, wo Angebot und Nachfrage aufeinandertreffen, werden Preise täglich angepasst. Er ist dynamisch. So kommt es vor, dass Preise steigen oder auch fallen und das ist nicht erst seit letztem Jahr so. Allerdings ist die momentane Lage sehr angespannt. Von fallenden Preisen kann aktuell keine Rede sein. Derzeit gibt es offensichtlich nur einen Trend und der ist aufwärts.
Diesen Trend bekommen wir gerade überall zu spüren. Als Privatperson zum Beispiel an der Zapfsäule, beim Blick auf die Preiserhöhung unseres Stromlieferanten und natürlich auch im Supermarkt wo die Milch heute knapp 50% mehr kostet als noch vor einige Monaten. Das hängt unter anderem mit dem gestiegenen Preis für Erdgas zusammen.
Hier ein kleines Rechenbeispiel:
Erdgas ist in großen Mengen notwendig, um Dünger herzustellen.
Dünger wird benötigt, um die Getreidepflanzen mit ausreichend Stickstoff zu versorgen.
Stickstoff wiederum ist für die Getreidepflanze von Nöten, sodass diese ausreichend Proteine (Eiweiße) bilden kann.
Eiweiße im Getreide (Futtermittel) sind für eine Milchkuh essenziell, so dass die gewünschte Milchqualität erzielt werden kann.
Die Erhöhung der Preise haben Gründe unterschiedlichster Natur:
Hohe Nachfrage der Rohstoffe -> Rohstoffknappheit
Ernteausfälle durch Hitze, Starkregen, Erdbeben uvm.
Ansteigende Verpackungskosten
Erhöhte Logistik- und Transportkosten
Steuern -> aktuell: CO2-Steuer
Steigende Lohnkosten (Mindestlohn)
Gesetzliche Vorgaben -> aktuell: zum Tierwohl
Etc.
Nicht nur als Privatperson sind die steigenden Preise in allen Bereichen spürbar. Besonders Verpflegungsbetriebe müssen sich aktuell mit den nahezu täglichen Preisanpassungen auseinandersetzen, um weiterhin wirtschaftlich arbeiten zu können.
Die aktuellen Marktpreisentwicklung der letzten zwölf Monate, je Warensegment, laut Großhandelspreisindex des Statistischen Bundesamtes habe ich für Sie in einer Übersicht zusammengefasst:
Dafür gibt es gleich mehrere Instrumente die je nach Standort, einzeln oder gebündelt, genutzt werden sollten.
Nutzen einer Dualen Lieferanten Strategie
Je nach Bestellvolumen bietet es sich an auf zwei Lieferanten zurückzugreifen, um Preise kontinuierlich zu vergleichen
Preisvergleich von vergleichbaren Produkten
Produkte werden hier einer gemeinsamen Gruppe zugeordnet und jederzeit miteinander verglichen. Tagesaktuell kann so mithilfe EDV gestützter Systeme der beste Preis ermittelt werden
Analysieren von Marktpreisberichten
Analyse und Vergleich der Preisentwicklung eines Lieferanten, in einem bestimmten Zeitraum, in Gegenüberstellung zum Marktpreisindex des statistischen Bundesamtes
Kernsortimentsabgleich
Analyse und Bewertung welche Artikel gekauft wurden und ob diese im verhandelten Kernsortiment enthalten sind. Fehlende Artikel nachverhandeln.
Durchführung von Ausschreibungen
Die bezogenen Produkte neu ausschreiben und somit die Lieferanten in einen Wettbewerb stellen
Individuelle Herstellervereinbarung treffen
Längere Preisbindung und -stützung mit Herstellern vereinbaren
Einkauf zentralisieren / Einkaufsgemeinschaften nutzen
Beschaffungsprozesse bündeln und über die bezogenen Mengen günstigere Preise erzielen
Konstantes, überwachendes Controlling
Frei nach dem Motto: „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“
Ein Beitrag der S&F-Gruppe